‚El-Farama‘ ist ein ausgedehntes archäologisches Gebiet, das reich an Ruinen und Gebäudeüberresten ist. Beim Herannahen deutlich zu erkennen ist die zerstörte Mauer der ‚El-Farama‘ Festung. Zu den Ruinen in diesem Areal gehören zwei römische Bäder, wovon eines im Norden und das andere im Süden der Stadt liegt. Eine besondere Ruine ist die kreisförmige Kirche aus dem fünften Jahrhundert n. Chr., die weltweit als eine von nur fünf dergleichen Kirchen in kreisförmiger Form gilt.
Ferner bestehen Überreste einer römischen Burg, die im Zeitalter der Abbasiden im Jahr 853 n. Chr. rekonstruiert und restauriert wurde. Vor der Burg ist ein römisches Theater zu erkennen. Auf der Ostseite der Burg lag das Kloster der Jungfrau Maria, in dem im Jahr 380 n. Chr. mehr als 5000 Mönche unter der Führung von Anba ‚Isidoros al-Faramy‘ lebten.
Erwähnenswert ist der sogenannte Hügel der Kirchen, auf dem die berühmteste der dort gestandenen Kirchen, die große Basilika gebaut war, deren Überreste im Jahre 1997 entdeckt wurde. Die Entdeckung vieler Bronzemünzen aus dem vierten, fünften und sechsten Jahrhundert n. Chr. hat zur Bestimmung der Epoche dieser Altertümer beigetragen.
Hier, in diesem Ort, befindet sich die sogenannte Höhle der Heiligen Familie, die aus einem großen Raum mit Eingang und Treppe nach unten und einer Treppe auf der anderen Seite nach oben mit Ausgang besteht. Nach den Überlieferungen hat sich die Heilige Familie dort einen Tag und eine Nacht ausgeruht.
Wie bereits erwähnt ist das ‚El-Farama‘ Gebiet reich an Gebäuderuinen, die u.a. unterirdische Räume, Stufen, Krypta und innere Gänge umfassen sowie römische Säulen und Felsstücke mit eingemeißelten Kreuzen, die als Teile der alten Gebäude verwendet wurden.
In letzter Zeit stieg die Bedeutung von ‚El-Farama‘ durch die Ausgrabungen des Obersten Rats für Altertümer, bei denen fünf alte Kirchen entdeckt wurden. Die Suche nach weiteren Kirchen ist weiterhin im Gange.
Dr. Mohamed Abdel-Samie von der Sorbonne Universität in Paris, der als Vorreiter der Ausgrabung und Freilegung der Kirchen gilt, beschreibt in diesem Zusammenhang die Typologie der entdeckten Kirchengebäude als Bauten, im Gesamtbild aus zwei Teilen bestehen: Dem Westflügel, in dem sich Gläubigen versammeln und dem Ostflügel in Form eines Rundbaus, in dem die liturgischen Gebete abgehalten werden. Diese Typologie ist in allen gefundenen Kirchen zu erkennen.
Referenzen
- ‚Reise der Heiligen Familie nach Ägypten und in das Gebiet von Alt-Kairo‘
Herausgeber: St. Georg Nonnenkloster / Alt-Kairo
- ‚Die Reise der Heiligen Familie nach Ägypten‘ – Autor: Dr. Isaak Ibrahim Ajban
- ‚Fluchtweg der Heiligen Familie nach Ägypten durch den Sinai‘– Autor: Samy Saleh
- ‚Untersuchung des östlichen Zugangs nach Ägypten – Die archäologischen Stätten im Nord-Sinai‘ – Autorin: Yusriya Abdel Aziz Hosni
- ‚Die Reise der Heiligen Familie nach Ägypten‘ Herausgeber: Die Amerikanische Universität.