Die Heilige Familie setzte die Reise Richtung Westen fort, bis sie nach Sakha gelang. Als sie dort ankam, hatte die Heilige Familie Durst, aber fand kein Wasser zum Trinken. Das Jesuskind berührte einen Stein mit seinem Fuß, und gleich entsprang eine Wasserquelle aus dem Boden.
Der Überlieferung nach hinterließ Jesus seinen Fußabdruck auf dem Stein. Aus diesem Grunde wurde dieser Ort ‚Bikha Isus – Pekha-Issous’ oder Fußabdruck Jesu genannt. Sakha ist einer der wenigen Orte auf dem Weg der Heiligen Familie, der nach dem Ereignis benannt wurde, das dort stattfand. Dieser Stein wurde im ‚Al-Maghtas‘ Kloster gefunden. Der Grund für die Bezeichnung des Klosters mit diesem Namen ist, weil es berühmt war für die Taufe der Kopten. Zum Beispiel wurde die Heilige Demiana dort getauft.
Als dieses Kloster im 13. Jahrhundert zerstört wurde, versteckten die Mönche den Stein aus Furcht vor Räuberei und vergruben ihn vor der Klostertür. In 1984 n. Chr. wurde er von Arbeitern entdeckt, die in einer Tiefe von 1,5 Metern gruben, um Abwasserarbeiten durchzuführen. Sie fanden einen 80 cm langen grauen Stein mit einem braunen Loch darin, von dem die Kopten glauben, dass es da der Fuß des Jesuskindes im Alter von zwei oder drei Jahren war. Auf der anderen Seite des Steins steht das Wort ‚Allah’ auf Arabisch. Eine Säulenkrone war neben dem Stein begraben.
Halim Philip Mikhail, Mitglied des Sakha Kirchenrates, war einer von den Entdeckern dieses Steines. Er sagte aus, dass viele Wunder während der Entdeckung des Steines geschahen. 1985 erklärte Seine Heiligkeit Papst Shenouda III. diesen Stein als ‚Bikha Isus‘ oder ‚Pekha-Issous‘ bzw. den Stein des Fußes Christi. Dieser Stein, der jetzt in einem Glasschrank zu besichtigen ist, ist Ziel vieler Besucher, die den Segen erbitten, besonders während des Festes zum Gedenken an den Einzug der Heiligen Familie ins Land Ägypten am 1. Juni.
In Sakha wurde eine Kirche neben dem ‚Al-Maghtas‘ Kloster im Namen der Jungfrau Maria gebaut und daneben ein Bad im römischen Baustil. Das Kloster blieb bis zum Ende des 12. Jahrhunderts von Mönchen bewohnt.
‚Abu Al-Makarim‘ erwähnte es in seinem Buch ‚Die Kirchen und Klöster der Kopten’ (1209 n. Chr.). Auch ‚Taqi Al-Din Al-Maqrizi‘ (1364-1441 n. Chr.) zeigte in seinem Buch ‚Lehren und Beispiele aus den Altertümern’ deutlich, dass das Kloster zwischen dem Borollos-See und dem Rashid Nilarm liegt. Es war ein berühmter Pilgerort für die Christen, die besonders am 24. Bashans von allen anderen Gegenden zum Segen herkamen, denn die Jungfrau Maria erschien dort immer an dem Tag, dem Fest der Erscheinung der Jungfrau Maria.
Nennenswert ist ein Wunder im Kloster Al-Maghtas‘, das sich ereignete, als der Nil in einem Jahr nicht wie üblich seinen Wasserstand erreichte und das Nilwasser das Kloster nicht wie üblich zu dieser Jahreszeit erreichte und das Taufbecken nicht befüllte. Die Betenden versammelten sich am Tauffest, den 11. des Monats Tuba trauernd zum Gebet, weil das Taufbecken leer war.
In der Nacht des, nach dem Gottesdienst, fiel ein starker Regen wie ein Sturzbach, bis das steigende Nilwasser das Kloster ‚Al-Maghtas‘ wie gewöhnlich erreichte und das Taufbecken darin füllte. Danach hörte der Regen plötzlich auf, die Wolken lösten sich auf, der Himmel wurde wieder klar und der Mond ging auf. Die Priester konnten Gott dankend wie gewöhnlich das Taufbecken segnen und die Menschen taufen, und es herrschte große Freude.
Der Priester der alten Kirche der Jungfrau Maria in Sakha, ‚Timothy Yeni Hanin‘ sagt: „Zur Zeit der arabischen Eroberung Ägyptens versteckten die Mönche den Stein an einem Ort, den niemand kannte, weil sie befürchteten, dass er weggenommen oder gebrochen wird. Zur einfachen Kennzeichnung ritzten sie das Wort auf Arabisch ein: ‚Der einzige Gott. Der Stein blieb nach dem Ableben der Mönche versteckt, und die nachfolgenden Generationen konnten das Versteck des Steines nicht ausfindig machen. Am 27.09.1984, während der Grabungsarbeiten für Abwasserleitungen bei der Restaurierung der alten Kirche, die der Heiligen Jungfrau Maria geweiht und an derselben Stelle erbaut wurde, hat man den 80 cm langen grauen Stein mit einer fußförmigen Vertiefung wiedergefunden.
Am ersten Juni feiert die koptische Kirche den Einzug des Herrn Jesus Christus in das Land Ägypten mit einer Prozession, bei der der Stein getragen wird, den der Herr Jesus heiligte. Es ist ein großer Freudentag für die Menschen in Ägypten.
Nach dem Abriss des ‚Al-Maghtas‘ Klosters und der Kirche verwandelte sich der Ort in einen Marktplatz, bis Muhammad Ali Pascha den Bau der Kirche der Jungfrau Maria in Sakha anordnete. Der Erlass des Herrschers ist bis heute als versiegeltes Dokument mit seinem Dienststempel in der Kirche aufbewahrt. Die Kirche wurde mehrmals abgerissen und neu gebaut. Letztlich wurde sie niedergebrannt, dann wurde sie renoviert und im Jahr 2014 wiedereröffnet.