An dem Ort in ‚Samannud‘, an dem sich die Jungfrau Maria aufhielt, wurde eine Kirche gebaut, die jahrhundertelang bestehen blieb, bis sie verfiel. Auf ihren Fundamenten ist die heutige Kirche der Jungfrau Maria und des Märtyrers Abanoub errichtet worden, welche heute die einzige Kirche in ‚Samannud‘ ist (registriert als Denkmal vom Obersten Rat für Altertümer durch den Ministerialerlass Nr. 309 von 2000)
‚Samannud‘ war der Sitz einer koptischen Diözese. Nach den Erzählungen des Historikers ‚Abu Al-Makarim‘ im 12. Jahrhundert gab es dort fünf Kirchen. Eine von denen hieß Zion und wurde an der Stelle gebaut, an der sich die Heiligen Familie aufhielt. Der Kirchenbau war groß und hatte eine großartige Form.
Aufgrund des starken Anstiegs der Lebenshaltungskosten im Lande im Jahr 1200 n. Chr. siedelten viele koptische Christen um nach ‚Samannud‘. Die Umsiedler nahmen den Leichnam des Märtyrers Abanoub Al-Nahisi mit (Sein Gedenktag ist am 24. Abib) und legten ihn in die Kirche von Zion. Daher wurde die Kirche nach der Jungfrau Maria und dem Heiligen Abanoub benannt.
Erwähnenswert ist, dass fünf koptische Patriarchen des apostolischen Markus Stuhls aus ‚Samannud‘ stammen:
- Papst Yoannis III. Patriarch (7. Jh.)
- Papst Kosmas I. Patriarch (8. Jh.)
- Papst Mina I. Patriarch (8. Jh.)
- Papst Yoannis IV. Patriarch (8. Jh.)
- Papst Kosmas II. Patriarch (9. Jh.)
Hier, in ‚Samannud‘ wurden antike Manuskripte und Ikonen gefunden, deren Datum Jahrhunderte vor der Gründung der heute bestehenden Kirche zurückliegt. Auf einigen Manuskripten steht geschrieben, dass sie zur Huldigung der reinen und unbefleckten Heiligen Jungfrau Maria in ihrer Kirche, deren Fundamente im Gebiet von ‚Samannud‘ errichtet wurde.
In dem Buch ‚Pläne von Tawfikia‘ von Ali Mubarak Pascha steht geschrieben: ‚In dieser Stadt gibt es eine Kirche im Namen der Apostel und eine andere Kirche der Kopten steht im ‚Al-Nassaara‘ (Stadtteil der koptischen Christen).
Der Kirchenbau von ‚Samannud‘ folgt dem byzantinischen Baustil mit einer zentralen Kuppel, umringt mit kleineren Kuppeln.
Der Kirchenraum besteht aus einem mittleren Schiff und zwei schmäleren Seitenschiffen, die sich von Westen nach Osten erstrecken und auf Marmorsäulen stützen. Die Kuppeln ruhen auf Rundbögen, die an der Nord-, Süd- und Westseite der Kirche in ihrer unteren Hälfte mit feinen gedrechselten Holzelementen beschmückt sind. Über diesen Bögen, sind Räume für Frauen, die die Seitenschiffe und den Kirchenraum überblicken.
Im Osten der Kirche befinden sich drei Altäre hinter der über 300 Jahre alten hölzernen Ikonostase, die reich mit Kreuzen aus Elfenbein verziert ist.
Die Kirche bewahrt eine große Sammlung von insgesamt 44 antiken Ikonen, von denen 22 in der Ikonostase eingebaut sind und die 22 an anderen Stellen in der Kirche.
Nach den Überlieferungen ist die heutige antike Kirche auf den Ruinen einer alten von der Flut überschwemmten Kirche errichtet worden.
Die Kirche wurde auf im Jahr 1841 n. Chr. neu gebaut und mehrmals renoviert. Bei den Renovierungsarbeiten wurden Teile der Ikonostase aus verschiedenen alten Kirchen sorgfältig restauriert, zusammengetragen und unter der Aufsicht des Ministeriums für Altertümer an der Ikonostase zusammengefügt.