Dieser Baum, der an der Ostseite der Jungfrau Maria Kirche (Höhlenkirche) steht, zeugt für eine einzigartige Geschichte mit einer tiefen spirituellen Bedeutung.
Gegen Ende des vierten Jahrhunderts erreichte der Heilige Ephraim der Syrer (bekannt als die Harfe der Seele) nach Gottes Willen aus seiner Herkunft (Syrien) herreisend die sketische Wüste, um den großen Heiligen Anba Bishoy in seiner Höhle zu besuchen und seinen Segen zu bekommen.
Der syrische Heilige war körperlich schwach und stützte sich beim Gehen auf einen Stock. Als er ankam und in die Höhle eintreten wollte, fand er es aus Anstand und Demut gebührend, die Höhle nicht mit einem Stock zu betreten. Deshalb ließ er den Stock draußen und steckte mit der Spitze in die Erde. Danach trat er darin ein und blieb drei Tage bei Anba Bishoy.
Es geschah, dass der Stock wuchs und sich in einen fruchtbaren Tamarindenbaum verwandelte. Als wolle Gott mit der Erhabenheit dieses Baumes, der vor mehr als 1600 Jahren aus einem Stock sproß, die spirituelle Größe der beiden großen Heiligen verherrlichen und vor allem den Segen der Liebe und Selbstverleugnung in ihrer Begegnung.